Selektives Laserschmelzen im 3D Metalldruck – Technologie, Ablauf & Vorteile auf einen Blick

In diesem Ratgeber erfährst Du alles Wichtige über das selektive Laserschmelzen (SLM) – ein Hightech-Verfahren im 3D Metalldruck, bei dem feines Metallpulver mithilfe eines Lasers zu hochfesten, komplexen Bauteilen verarbeitet wird. Du lernst, wie das Verfahren funktioniert, welche Vorteile es bietet, in welchen Branchen es eingesetzt wird und welche Materialien dafür geeignet sind. Außerdem zeigen wir, warum Erfahrung und Expertise entscheidend sind – und wie die LAC Laser Add Center GmbH Dich bei Deinem Projekt unterstützen kann.

Inhaltsverzeichnis

So funktioniert das selektive Laserschmelzen

Das selektive Laserschmelzen (SLM) ist ein hochpräzises, laserbasiertes Verfahren im Bereich des 3D Metalldrucks, bei dem komplexe Bauteile direkt aus Metallpulver Schicht für Schicht aufgebaut werden. Grundlage des Prozesses sind digitale 3D-Daten – und eine Technologie, die Präzision, Materialkontrolle und Hightech miteinander verbindet. Hier erklären wir Dir den Prozess von Anfang bis Ende:

1. Erstellung der CAD-Daten

Am Anfang jedes 3D Drucks mit Metall steht ein digitales Modell. Dieses wird mit Hilfe von CAD-Software (Computer Aided Design) erstellt – entweder komplett neu konstruiert oder aus vorhandenen Datensätzen (z. B. aus CT-Scans oder Reverse Engineering) übernommen.

Das Modell wird anschließend in eine druckfähige Geometrie umgewandelt, die exakt wiedergibt, wie das spätere Bauteil Schicht für Schicht aufgebaut werden soll. Dabei wird es in feine Schichten (typischerweise 20–60 Mikrometer) gesliced – ein essenzieller Schritt im Metall 3D Druck.

2. Vorbereitung des Druckprozesses

Im nächsten Schritt werden das passende Metallpulver(z. B. Titan, Edelstahl, Aluminium) und die Druckparameter ausgewählt. Jedes Metall bringt eigene physikalische Eigenschaften mit – daher ist die genaue Abstimmung auf Material, Geometrie und Funktion des Bauteils entscheidend für ein hochwertiges Ergebnis.

Die Bauplattform wird in der Maschine kalibriert, das Pulver eingefüllt, das Bauteil orientiert und die Druckstrategie definiert (z. B. Scanmuster, Belichtungsreihenfolge, Support-Strukturen).

3. Der Schichtaufbau beginnt

Der eigentliche Prozess des selektiven Laserschmelzens beginnt mit dem Auftragen einer ersten, sehr dünnen Schicht Metallpulver auf die Bauplattform. Ein präziser Laserstrahl fährt über die Oberfläche und schmilzt das Pulver gezielt an den Stellen auf, die laut CAD-Daten zu dem Bauteil gehören.

Nach dem Schmelzvorgang senkt sich die Bauplattform minimal ab – typischerweise um 20 bis 40 Mikrometer – und die nächste Pulverschicht wird aufgetragen. Auch diese wird selektiv aufgeschmolzen. So entsteht das Bauteil Schicht für Schicht in einem hochkontrollierten Prozess, bis die finale Geometrie vollständig aufgebaut ist.

4. Abkühlung und Entnahme

Ist der Druck abgeschlossen, muss das Bauteil im Pulverbett kontrolliert abkühlen. Anschließend wird es aus dem verbliebenen Pulver befreit – das überschüssige Material kann wiederverwendet werden, was den 3D Druck mit Metall besonders ressourceneffizient macht.

Falls notwendig, werden Stützstrukturen entfernt und das Bauteil weiterverarbeitet – z. B. durch Wärmebehandlung, Oberflächenfinish oder Zerspanung.

5. Prüfung, Nachbearbeitung & Qualitätssicherung

Je nach Anwendungsbereich – z. B. in der Medizintechnik oder Luftfahrt – unterliegt das fertige Bauteil strengen Normen und Standards. Deshalb erfolgen eine sorgfältige Qualitätskontrolle (z. B. durch CT-Scans, Festigkeitsprüfungen oder Maßanalysen) sowie eine ggf. notwendige Nachbearbeitung. Nur so entsteht ein Teil, das nicht nur passt, sondern auch langfristig funktioniert.

Vorteile beim SLM Verfahren

Das selektive Laserschmelzen (SLM) zählt zu den präzisesten Technologien im Bereich des 3D Metalldrucks. Es bietet entscheidende Vorteile gegenüber klassischen Fertigungsmethoden – insbesondere dann, wenn komplexe Geometrien, hohe Stabilität und Materialeffizienz gefordert sind.

Ein zentrales Merkmal des Verfahrens ist die enorme Designfreiheit: Durch den schichtweisen Aufbau lassen sich filigrane Strukturen, Hohlräume oder innenliegende Kanäle realisieren – Bauteile, die mit konventionellen Verfahren kaum oder gar nicht herstellbar wären. Das macht den 3D Druck mit Metall besonders interessant für Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Medizin oder den Sondermaschinenbau.

Hinzu kommt die hohe mechanische Belastbarkeit der gedruckten Teile. Das verwendete Metallpulver – etwa Titan, Edelstahl, Aluminium oder Kupfer – wird beim Laserschmelzen vollständig aufgeschmolzen, was zu besonders dichten und widerstandsfähigen Strukturen führt. Die resultierenden Bauteile erfüllen auch anspruchsvolle Anforderungen in sicherheitskritischen Bereichen.

Gleichzeitig ist der Prozess ressourcenschonend: Das ungeschmolzene Pulver kann wiederverwendet werden, was den Materialeinsatz minimiert und zur Nachhaltigkeit des Verfahrens beiträgt. In Kombination mit der entfallenden Werkzeugherstellung ermöglicht das selektive Laserschmelzen eine effiziente, flexible und wirtschaftliche Fertigung.

Das Ergebnis: Nahezu porenfreie, passgenaue Metallteile, wie sie in klassischer Fertigung oft nur mit großem Aufwand herzustellen wären.

Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

  • Komplexe Geometrien realisierbar – ohne Werkzeug- oder Formenbau

  • Hohe Festigkeit und Funktionalität – ideal für belastbare Metallbauteile

  • Geringer Materialverlust – durch Recycling des Metallpulvers

  • Kostenvorteile bei Prototypen und Kleinserien

  • Individuell anpassbar – perfekt für patientenspezifische Anwendungen oder Sonderteile

Ob für funktionsfähige Prototypen, Ersatzteile oder Serienkomponenten: Der 3D Metalldruck mit selektivem Laserschmelzen schafft neue Spielräume in Konstruktion und Produktion – mit einem Höchstmaß an Qualität und Effizienz.

Einsatzbereiche in der Praxis

Das selektive Laserschmelzen kommt dort zum Einsatz, wo Präzision, Leichtbau oder Individualisierung gefragt sind:

Industrie & Maschinenbau
Konstruktionsbauteile, Werkzeugeinsätze, Prototypen – direkt aus Metall gefertigt.

Medizintechnik
Individuelle Implantate, Knochenplatten und chirurgische Werkzeuge aus biokompatiblen Metallen wie Titan.

Luft- und Raumfahrt
Leichte, belastbare Strukturbauteile mit minimalem Materialeinsatz und maximaler Funktion.

Dentaltechnik
Hochpräzise Gerüste, Brücken oder Kronen aus CoCr oder Titan, individuell gefertigt für jede Patientensituation.

Welches Pulver eignet sich für den 3D Druck mit Metall?

Die Wahl des richtigen Metallpulvers ist entscheidend für die Qualität und Funktionalität im 3D Druck. Je nach Anwendung müssen die Materialien ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen – von mechanischer Festigkeit über Korrosionsbeständigkeit bis hin zur Biokompatibilität. Beim selektiven Laserschmelzen kommen ausschließlich metallische Werkstoffe zum Einsatz, die speziell für die additive Fertigung entwickelt wurden. Hier ein Überblick über die gängigsten Materialien im Metall 3D Druck.

Titan - stark, leicht und biokompartibel

Titan ist eines der wichtigsten Metalle im selektiven Laserschmelzen. Es kombiniert ein außergewöhnlich gutes Festigkeits-Gewichts-Verhältnis mit hoher Korrosionsbeständigkeit. Besonders in der Medizintechnik – etwa für Implantate – und in der Luft- und Raumfahrt ist Titan aufgrund seiner Biokompatibilität und Leichtigkeit erste Wahl. Bauteile aus Titan sind langlebig, belastbar und gleichzeitig deutlich leichter als Stahl-Alternativen.

Edelstahl - robust und vielseitig einsetzbar

Edelstahl ist ein echter Allrounder im 3D Metalldruck. Dank seiner mechanischen Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit wird er häufig im Maschinenbau, in der Dentaltechnik sowie in der Automobilindustrie eingesetzt. Besonders bei Anwendungen, die sowohl Stabilität als auch gute Verarbeitbarkeit erfordern, ist Edelstahl das ideale Metallpulver.

Aluminium - leicht und wärmeleitfähig

Edelstahl ist ein echter Allrounder im 3D Metalldruck. Dank seiner mechanischen Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit wird er häufig im Maschinenbau, in der Dentaltechnik sowie in der Automobilindustrie eingesetzt. Besonders bei Anwendungen, die sowohl Stabilität als auch gute Verarbeitbarkeit erfordern, ist Edelstahl das ideale Metallpulver.

Kupfer – für Energie & Kühlung

Kupfer bietet eine sehr hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit. Im 3D Druck mit Metall wird es für spezielle Anwendungen im Bereich Elektronik, Induktion oder Kühlung eingesetzt. Aufgrund seiner Materialeigenschaften ist Kupfer schwieriger zu verarbeiten als andere Metalle, doch mit modernsten SLM-Anlagen lässt sich auch dieses Metallpulver präzise verarbeiten.

Materialauswahl ist Matchmaking

Von der Anforderung bis zum fertigen Bauteil: Unsere Experten prüfen Anforderungen an Belastung, Biokompatibilität, Nachbearbeitung und wählen bei Bedarf gemeinsam mit Ihnen das passende Material für Ihren 3D Metalldruck aus. 

Warum selektives Laserschmelzen kein Selbstläufer ist

So beeindruckend das selektive Laserschmelzen auch klingt – und ist –: Es handelt sich um ein hochkomplexes Fertigungsverfahren, das weit mehr ist als „nur ein 3D Druck mit Metall“. Während viele das Bild vom „Bauteil aus dem Drucker“ vor Augen haben, steckt dahinter ein vielschichtiger Prozess, bei dem Erfahrung, Technologie und Präzision eine entscheidende Rolle spielen.

Erfahrung ist im Metall 3D Druck durch nichts zu ersetzen

Die Komplexität des selektiven Laserschmelzens beginnt lange vor dem eigentlichen Druckprozess. Schon bei der Erstellung der CAD-Daten müssen Konstruktionen druckgerecht geplant sein – Überhänge, Wandstärken oder Stützstrukturen spielen eine entscheidende Rolle. Ebenso wichtig ist die Wahl des passenden Metallpulvers, denn je nach Anwendung variieren die Anforderungen an Festigkeit, Leitfähigkeit oder Biokompatibilität. Der eigentliche Druckprozess erfordert tiefes technologisches Know-how: Zahlreiche Parameter wie Lasergeschwindigkeit, Pulverdichte oder Scanstrategie beeinflussen die Bauteilqualität. Und schließlich endet der Prozess nicht mit dem Druck – denn je nach Branche müssen Normen eingehalten, Nachbearbeitungen durchgeführt und Qualitätsnachweise erbracht werden.

Kurzum: 3D Metalldruck ist ein Hightech-Verfahren, das Präzision, Erfahrung und ein durchdachtes Prozessverständnis verlangt. Genau deshalb ist es ratsam sich bei der Fertigung von Metallbauteilen Unterstützung von Experten zu holen. Bei Laser Add Concept bieten wir Dir nicht nur den Druckprozess selbst, sondern eine ganzheitliche Betreuung.

Fazit

Das selektive Laserschmelzen zählt zu den fortschrittlichsten Technologien im 3D Metalldruck. Es ermöglicht die Herstellung hochpräziser, belastbarer und komplexer Metallbauteile – direkt aus digitalen CAD-Daten und ohne Formenbau. Die Vorteile: maximale Designfreiheit, ressourcenschonende Produktion und vielseitige Einsatzmöglichkeiten, z. B. in der Medizin, Industrie oder Luftfahrt.

Doch die Technologie ist ebenso anspruchsvoll wie leistungsfähig: Vom datenbasierten Design über die Auswahl des geeigneten Materials bis zur Nachbearbeitung erfordert der 3D Druck mit Metall fundiertes Wissen, technische Exzellenz und ein starkes Verständnis für Prozesse und Normen.

Als erfahrener 3D-Druck-Anbieter für Metall begleitet Dich Laser Add Concept durch den gesamten Prozess – kompetent, zuverlässig und mit modernster Technologie.

Konstantinos Lagaris - Technischer Berater

Wir begleiten unsere Kunden durch den gesamten Prozess des selektiven Laserschmelzens – von der ersten Idee über die Materialauswahl bis zur finalen Qualitätsprüfung. Dabei denken wir immer mit: technisch, lösungsorientiert und praxisnah. Gerade im 3D Metalldruck sind Erfahrung und Präzision entscheidend – und genau das bringen wir mit. Jeder Auftrag ist für uns eine neue Herausforderung, der wir uns mit Begeisterung und technischem Feingefühl stellen.

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LAC – Dein erfahrener Partner für 3D Metalldruck